Rückblick Haute Route Pyrenäen– ein lachendes und ein weinendes Auge – epic

201409HautRoute800km, 18.000 Hm. standen in sieben Tagen auf dem Programm. … es sollte jedoch noch wesentlich schwerer werden, als es die nackten Zahlen vermuten ließen; ein Auf und Ab – vor allem neben der Strecke.

Nach zwei von mir verkorksten ersten Etappen, auf denen ich mir mit knappem Rückstand zum Führenden den dritten und vierten Rang sichern konnte, hieß es Angriff auf der dritten, der ersten Königsetappe. Nach hart gesetzten Attacken konnte ich den Tagessieg einfahren, doch die Freude währte nur kurz. Im Ziel erfuhr ich, dass man mir eine Zeitstrafe von 10 Min. auferlegen würde. Grund, ich hatte ein Begleitfahrzeug, das mich an den Feedstations versorgte. Mein Protest wurde nicht mal angehört, der nur französisch sprechende Orga Chef war zu keinerlei Gespräch bereitund hatte jetzt munter wechselnde Begründungen für die Zeitstrafe. Die restlichen, alle durchweg sehr hilfsbereiten und fairen Orga Mitarbeiter, äußerten hinter vorgehaltener Hand ebenso Unverständnis für seine Entscheidung und vor allem für die Art und Weise– einzigjedoch sein Wort zählte.

Auch meine Einwände, dass alle meine französischen Konkurrenten teils sogar zwei Betreuerfahrzeuge hatten und auch außerhalb der Feedstations unterstützt wurden, verhalten.

Von da an hieß es aufgeben oder abhaken; also volle Attacke ohne Rücksicht auf taktische Spielchen. So konnte ich mir auch noch die zweite Königsetappe nach einem 100 km Solo, unter anderem über den Tourmalet, sichern. Aufgrund des sehr hohen Leistungsniveaus in der Spitze musste ich jedoch leider einsehen, keine Chance zu haben das Penalty noch aufzuholen.

Am Ende blieben zwei Etappensiege, fast jeden Tag ein Platz auf dem Podest, und dazu das – leider nur virtuelle – Leadertrikot.

Insgesamt war die Rundfahrt perfekt organisiert, an der ein oder anderen Stelle wurde dabei sicher immer ein wenig dick aufgetragen –„ epic“ war das Wort der Woche, aber – fast – alle Mitarbeiter und Helfer waren überaus engagiert, freundlich und fair. Die Rahmenbedingungen waren eigentlich perfekt.