Eine Stadt die niemals schläft, lädt zum Granfondo 2018.
Matthias Burster mit starker Leistung auf Platz 2 der Altersklasse M55; über 4.000 Teilnehmer rund um den BigApple. Von seiner erfolgreichen Teilnahme berichtet Matthias Burster selbst:
5 Uhr aufstehen , dieses Mal in 5 Minuten von der Air B+B Unterkunft entspannt zur Washington Bridge gerollt Dann in die Startblocks die man bis 6:15 erreicht haben musste, Gott sei dank wieder von vorne, denn bei den riessigen Schlaglöchern ist das ohne Ausweichmöglichkeit extrem gefährlich. , sonst Start vom Ende in der +55 Altersgruppe. Fast eine Stunde warten bis zum Start in luftiger Höhe 100 Meter über dem Hudson River auf der unteren Etage der George Washington Bridge (mit 2 X 4 Spuren die meisten Fahrzeuge/Tag weltweit) , und erst Mal zum letzten Mal trocken . Mehrmals mussten die geschätzten 4000 Teilnehmer aufrücken, damit alle auf die immerhin fast 2 km lange Brücke passten. Pünktlich kurz vor Start um 7 Uhr dann die Nationalhymne live (!) gesungen von einer Dame, darf natürlich nicht fehlen
Dann ging es gleich mit hohem Tempo bei nassen Strassen los, 4000 Mann/Frau in einer kurzen Steilen Abfahrt viel zu schnell in den Palliside Park, dann Kurve links, und ich sehe schon bei meinem Vordermann blockiert das Hinterrad. Kann ich nur noch aussteuern, indem ich gerade weiterfahre, und im grossen Bogen gefühlte 50 Plätze weiter hinten mich wieder einsortiere. Also versuchen wieder in den kurzen Anstiegen Plätze gut zu machen, um ganz vorne in einer der ersten schnellen Gruppen dabei zu sein. Heisst für die ersten 20 km durch den Pallisade Park mit 120% in den kurzen Anstiegen. Oben dann auch eine gute Gruppe, nur meine Brille ist komplett beschlagen, so dass ich die nächsten 60 km auch ohne Sehhilfe den vielen Schlaglöchern ausweichen muss. Entsprechend fahre ich defensiv am Ende der grossen Gruppe. Da hier wohl auch die Top Fahrer drin sind mit einer Wahnsinns Speed im Sprühregen, und am Ende mit dem bekannten Ziehharmonika Effekt geht mein Puls immer wieder auf Anschlag, und prompt falle ich aus der Gruppe heraus. Von hinten kommt nichts, und so fahre ich die nächsten 10 km Solo, bis sich langsam eine Gruppe mit einzelnen abgehängten Fahrern und ein paar schnellen von hinten zusammen findet.
Endlich Mal ein bisschen Erholung, und so geht es in Richtung Bear Mountain, mit 400 hm dem Hauptanstieg und zugleich Wendepunkt nach knapp 80 km. Zähle ab, und komme auf ca. 100 Fahrer die mir entgegenkommen. Endlich finde ich einen guten Rhythmus bergauf, und so kann ich einige Mitstreiter wieder überholen. Dann in die rasende Abfahrt, und unten keine Gruppe in Sicht. Irgendwie muss ich im Niemandsland zwischen den ganz vorderen Plätzen und dem Feld dahinter gelandet sein. Was bleibt mir anderes übrig als voll durchzuziehen denn von hinten niemand in Sicht. und so geht es die nächsten gut 25 stark welligen 25 km solo im Einzelzeitfahrmodus , jetzt auch mit trockener Strasse und guter Sicht. Freue mich, dass mein Wattmesser immer so zwischen 250 und 300 Watt anzeigt, bergauf auch schon Mal Richtung 350 W, dh ich weiss dass ich gut unterwegs bin, wenn ich auch denke dass die guten Leute vorne sind . Auch die Fahrer die ich einsammle sind alle nicht die gerade Bergfahrer, und so geht es alleine voran auf den vielen kurzen Anstiegen, bis dann endlich von hinten ein Fahrer aufschliesst. Der hat Richtig Dampf in den Flachstücken aber bei jedem Anstieg habe ich das Gefühl er bleibt stehen. Nach 10 km meint Chris , mein neuer Mitstreiter ( Marke Ben Witt bis auf die fehlenden Bergqualitäten), , “lets pull together“, und so geht unserer einsame Fahrt weitere 40 km; versuche meinen Teil zur Führungsarbeit beizusteuern, , und hinten dran zu bleiben mein Wattmesser oft über 200 Watt im Windschatten… ; „Matt, good job“ meint Cris, wenn das auch bei einer Führungsarbeit auf unser Tempo drückt. Bergauf nehme ich etwas heraus. Chris hat grossen Wasserbedarf, und so kriegt er meine halbvolle Ötztaler Flasche, bis er ca. 25 km vor dem Ziel doch noch Mal Wasser tanken muss, und so kommt doch noch Mal von hinten eine gut 20 Mann starke Gruppe mit der wir Richtung Ziel fahren, . In den letzten Anstiegen zerlegt sich die Gruppe noch einmal, und so fahre ich wieder solo die letzten Kilometer. In 5 : 05 Stunden rolle ich nach dem GFNY-Century (100miles/160km) und ca. 2500 Höhenmetern über die Ziellinie. Platz 2 in der +55 Altersgruppe und überglücklich angesichts der langen und kräftezehrenden Solofahrten hätte ich das nicht mehr erwartet.
Zur Belohnung gab‘s eine super Siegerehrung (30 sec. Videoclip [externer Download link] und die 2. Flasche leckeren Merlot (mit GFNY Logo aus Italien; die erste mit dem Starterpaket für jeden!) und ein schickes GFNY-Käppi. Für die Gesamt- Sieger/in gibt’s ein De Rosso Rennrad und ein Sieger Foto auf der GWB-Bridge von oben. Alles hier im professionell gemachten Rennvideo [externer Link] anzuschauen.